almis personal blog

audimaxisten

noch schnell eine idee zum wort des jahres nachgereicht. 

audimaxisen. so nennt man die studenten in wien, die seit nunmehr zwei wochen den größten hörsaal der uni wien, den (das?) audimax besetzen, um ihre forderungen durchzusetzen.

im frühling 1996 gabs auf der uni wien ähnliche protestaktionen, auch vor allem im audimax lokalisiert. ich war gerade im 2. semester und stinksauer. ich wollte endlich studieren, nachdem ich in der schule schon eine ehrenrunde gedreht hatte, konnte das aber nicht, weil dauernd protestiert wurde. ich eigne mich wohl nicht so sehr zum revoluzzer, oder höchstens in oasis-esker art ("i wanna start a revolution from my bed").

neue oscar hosts

die oscar hosts nächstes jahr heißen steve martin und alec baldwin

das ist spannend. zum einen, weil es sich gleich um zwei gastgeber handelt, was zumindest solange ich die awards verfolge noch nie der fall war. zum anderen, weil steve martin voriges jahr gemeinsam mit tina fey eine gelungene performance abgeliefert hat – beide haben die sieger im bereich drehbuch präsentiert. und zum dritten, weil ich alec baldwin als schauspieler schätze (wer spiel besser übellaunige, sarkastische chefs?), aber keine ahnung habe, wie er sich in dieser rolle präsentieren wird.

cornerstones

rund um adrians zweiten geburtstag gabs nicht nur den kinderarzt-check, sondern auch eine entwicklungskontrolle im spital, zwei besuche bei der psychologin (gehört zur entwicklungskontrolle dazu) und seit kurzem beginn der frühförderung zuhause. dazu später mehr. 

die termine gestalten sich so, dass ich natürlich immer wieder von neuem unsere geschichte erzähle. mittlerweile spielt adrian daneben mit autos, ihn interessiert das ganze nicht besonders, logisch, er war ja dabei. dabei gibt es ein paar punkte, auf die ich von praktisch jedem gegenüber angesprochen werde. erstens: 25. woche und spontangeburt? zweitens: 25. schwangerschaftswoche und 900g (also "so viel…")? drittens: die ganze geschichte mit bozen. viertens: vier monate abpumpen, wie ging das? und fünftens: war adrian nach dem heimkommen ein schreibaby?

zu 1.) in bozen hieß es von beginn an, dass eine spontangeburt angestrebt wird, obwohl viele krankenhäuser unter der 32. woche grundsätzlich kaiserschnitte durchführen, da das ungeborene oft als zu schwach angesehen wird. der vorteil einer spontangeburt ist aber, dass durch den dabei auftretenden "geburtsstress" die lungen des kindes nochmal einen zusätzlichen entwicklungsschub bekommen. faktum ist, dass die geburt das einzige bei der ganzen geschichte war, das wie aus dem lehrbuch funktionierte. 

zu 2.) das muss an den genen liegen. harhar.

zu 3.) die geschichte zu bozen kennt jeder blogleser hier. 

zu 4.) zuerst aua, danach sehr öde. und irgendwann – kurz bevor das mit dem stillen richtig losgehen sollte – war es vorbei. zuerst haderte ich damit, aber dann akzeptierte ich es als teil der geschichte. 

zu 5.) im krankenhaus wurden wir darauf vorbereitet, dass adrian zuhause wohl das erlebte verarbeiten würde. zumindest in abendlichen schreistunden. dem war nicht so. als ich ihn am frühen nachmittag des 21. jänners 2008, nach beinahe 4 monaten im krankenhaus, in sein bettchen legte, voller stofftiere und schmusetücher, hatte ich den eindruck, dass er wusste, er war daheim angekommen. es war so als würde er lächeln, er war zufrieden. das gab mir hoffnung, dass sein leben nicht dauerhaft von den umständen seiner geburt beeinträchtigt sein würde. 

muehsame maedchen

eine bizarre gästemischung heute in willkommen österreich

einerseits max herre, als leadsänger von freundeskreis bekannt geworden, andererseits brigitte ederer, österreichische politikerin und nun managerin, erfinderin des vielzitierten ederer-tausenders.

na ja, aber immerhin nach soap and skin, die praktisch nichts sagte und ariadne von schirach, die auch nicht viel, aber doch irgendwie zuviel sagte ( und "deren herausragendstes merkmal es ist, enkelin von adolf hitlers reichsjugendführer baldur von schirach zu sein")1 und einigen anderen, mal wieder kein "mühsames mädchen"2


1 und 2: aus dem aktuellen falter, kolumne zeit am schirm/julia ortner .

timeshift

wenn man elter ist, beginnt man die zeitumstellung im herbst zu hassen. 

adrian stand bisher um 7.30 auf. aufgrund der zeitumstellung könnte man nun annehmen, dass sich das ganze um eine stunde vorverlegt. aber nein, tagwache ist derzeit gleich zwei stunden früher, um halb sechs und das mit blendener laune (bei ihm). gähn. das war auch voriges jahr schon so und dauert sicher noch ein paar tage. wie es dazu kommt, wird mir wohl ein rätsel bleiben.

aber: gibts da was von ratiopharm? (für mich)

milchbar

kommende woche ist ein besuch mit meiner freundin k. und dem kleinen k. in der milchbar geplant. 

lokalitäten und kleinkinder, das ist ja meistens ein no go oder aber eine halbe sache. was noch am ehesten funktioniert, ist sowas wie ikea. da ist man auf kids eingestellt, es gibt gratis windeln, mikrowelle zum gläschen aufwärmen, babymilch, hochstühle…  – und vor allem verständnis für die ganz kleinen. die milchbar versucht nun als konzeptlokal einen ort zu schaffen, an dem eltern mit kindern andere treffen können, und dabei auch mal in ruhe ein paar worte wechseln und einen shake trinken können. ich bin gespannt, ob das funktioniert. 

bisher assoziierte ich milchbar in erster linie mit der korova-milkbar aus clockwork orange, wo die milch allerdings nicht ganz unschuldig bleibt, sondern mit vellocet, synthemesc und drencrom (fiktionale designerdrogen) "aufgepeppt" wird. ist aber eher ein scary place.

atame!

mehrere dinge sind am almodovar film fessle mich (atame!) interessant. 

zum einen ist es kein sadismus- oder masochismus-verherrlichender film, wie der titel versprechen könnte. jedenfalls nicht über den herkömmlichen alltags-sadomasochismus hinausgehend, den wohl jeder irgendwie besitzt. antonio banderas, eben aus der psychiatrie entlassen, sieht keinen anderen weg, die frau seines herzens zu gewinnen, als sie festzuhalten, um sich beweisen zu können. das tut er aber nicht deswegen, weil er ein fesselspielfetischist ist, sondern als mittel zum zweck. dass das bizarr klingt, gebe ich gerne zu.

eben dieser antonio banderas zeigt in den almodovar filmen – also am beginn seiner karriere – viel mehr facetten seines könnens als später in hollywood, wo der große kommerzielle erfolg kommt. banderas ist hervorragend rachsüchtiger schwuler (das gesetz der begierde), verhuschter verlobter (frauen am rande des nervenzusammenbruchs) und verzweifelter neurotiker in fessle mich; er kann mehr als nur zorro und desperado sein.

fessle mich ist auch der film, der für mich almodovars frühwerk in gewisser weise abschließt. zwar bedeutete schon frauen am rande… einen durchbruch, doch erst in atame kultiviert almodovar die sinnliche seite seiner filme. die frühen filme sind bizarr, schräg, gesellschafts- und sozialkritisch, ja. auch freizügig und sexuell. aber das sinnliche und erotische fehlt weitgehend. auch, weil almodovar zahlreiche geschichten von manchmal zu vielen verschiedenen menschen erzählt und man daher niemandem richtig nahekommen kann. fessle mich ist auch dahingehend neuartig für almodovar, weil es die geschichte von zwei menschen ist und die anderen personen nebendarsteller im herkömmlichen sinn sind.

weiter geht es dann mit high heels.

kochen mit andi und alex

stermann und grissemann haben in den letzten vier folgen von willkommen österreich die tv-köche andi und alex parodiert. der tiroler alex fankhauser und der wiener andi wojta sind werktags täglich mit frisch gekocht ist halb gewonnen auf orf2 zu sehen.

im gespräch mit ärzte frontmann bela b., der über die die besondere beziehung der band zu den toten hosen sinnierte – ähnlicher background, zur gleichen zeit begonnen, man braucht sich als konterpart – meinte grissemann: "so geht es uns mit alex und andi auch." die parodie oder auch hommage in willkommen österreich ist dann wirklich extrem gut gelungen, eventuell auch weil die beiden durch ihr programm die deutsche kochschau schon etwas erfahrung in diesem metier haben.

das findet auch der falter. der falter findet das gut (sic!). das ist so wie als würde ostern und weihnachten auf einen tag fallen. redakteur klaus nüchtern schreibt: "als alex und andi haben grissemann und stermann jeden anlass für tiefe witze – und nutzen diesen furios. stermann, ganz dem ruralen reduktionismus ergeben, hat sich in den ersten drei folgen von der leberwurstbrotsuppe zur leberwurstbrotsuppe ohne leberwurst vorgetastet (…) und der seinem vorbild erstaunlich ähnliche grissemann gibt mit stupender motorischer mimesis den dauerquatschenden selbstverliebten schmähtandler aus wien. zurzeit eindeutig der beste spaß im orf."

chapeu!